Grün-Weiß sind die besten Farben, rot steht Plessa aber auch

BSV Grün-Weiß Finsterwalde II - HV Grün-Weiß Plessa26 : 27 (16:14)

Männer19.12.2015



Das Personaltableau sprach nicht für die Fortsetzung der letzten Punkteserie. Nur drei Aufbauspieler sind eigentlich zu wenig. Plessa wollte den Grün-Weißen Nachbarn in der Sängerstadt trotzdem einen Fight auf Augenhöhe bieten, denn wie Deckung geht, konnte man zuletzt unter Beweis stellen. In der Sängerstadt angekommen, schwanden die Hoffnungen auf einen Punktgewinn dann noch erheblich, da die Gastgeber personell aus dem Vollen schöpfen konnten. Kein Stammspieler fehlte, die A-Jugend war auch einsatzbereit und zwei Spieler mussten gar auf die Tribüne.

Plessa konnte da keinesfalls mithalten. Drei Aufbauspieler hatten die Last zu schultern und die Gäste begannen verunsichert, denn wieder einmal musste in einer völlig neuen Formation aufgelaufen werden. Das Spiel nahm zunächst den erwarteten Gang. Der Gastgeber druckvoll, mit ausgefeiltem Angriffsspiel und den besseren Individualisten. Plessa bemüht um Zugriff, konnte aber den Abschluss meistens nicht entscheidend stören. Zu viele, auch schwache Würfe des Gegners, insbesondere von den Außenpositionen fanden den Weg ins Plessaer Gehäuse. Den Schiedsrichtern wurde zu viel Aufmerksamkeit geschenkt. Doch so langsam lief die Gäste-Mannschaft heiß. Man warf die Tore meist mit. Stetig nahm der Kontakt zum Gegenspieler zu und die Verschiebungen des Deckungsverbandes wurden auch in Unterzahl besser. So konnte man Anschluss halten, hatte aber für S. Lang bereits zwei Zeitstrafen zu beklagen. Noch ein Aufbauspieler weniger, zudem der bis dato effektivste, dass wäre fast der Konkurs.
Trotz entsprechender Maßgabe in der Pause, schafft es S. Lang nicht über 40. Minute. Eigentlich der KO für Plessa. Jedoch ist die Plessaer Mannschaft dieser Tage nicht mehr mit jener zu vergleichen, welche zum Beispiel in Sellessen den handballerischen Offenbarungseid ablieferte. Die Schwäche nach dem Pausentee wurde kompensiert und nach 4-Tore-Rückstand der Anschluss wieder hergestellt. Dank aufopferungsvoller Abwehrarbeit konnte der Anschluss gehalten werden. Und dann stach ein lang vermisster Joker. J. Horn hielt fast alles, was zu halten war und noch mehr. Plessas Marschroute, dem Gegner so lange als möglich auf den Fersen zu bleiben und dann zuzuschlagen, wenn die Chance sich bieten würde, ging voll auf. Jeder Mannschaftsteil ging an seine Grenze und zeigte auch ungewohnte Qualitäten. Exemplarisch die schmerzlosen Schlagwürfe von S. Haupt und R. Strehlow. M. Gärtner wurde erneut die Auszeichnung der Manndeckung verliehen. Plessa konnte auch dies kompensieren. Vorn geduldig, hinten Einsatz an der Schmerzgrenze, so folgte Plessa den Gastgebern bis ins Finale. Hierüber waren diese verärgert bis verunsichert. Selbst die Leistungsträger der Hausherren konnten ihr wahres Leistungsvermögen nicht mehr abrufen. Die von der Plessaer Abwehrreihe aufgezwungen Situationen wurden angenommen und in den letzten Minuten fast ausschließlich zur Beute des Keepers J. Horn. Ein Blick auf die Anzeigetafel zeigte plötzlich „26:27“. Noch dreißig Sekunden zu gehen. T. Hermann gelingt es, wertvolle Sekunden von der Uhr zu nehmen. Dann Tendelei, Freiwurf hätte es geben müssen, der Pfiff bleibt aus, Kurtz für Finsterwalde im Gegenstoss, geht am Mann hoch, verzögert, zwar clever im Abschluss, aber nicht für´s Zeitmanagement. Denn die Spielzeit ist abgelaufen, bevor der Ball die Hand verlässt. Plessas Spieler können es nicht fassen, haben aber tatsächlich zwei Punkte unterm Baum. Der Rest ist Gänsehaut und die Begründung, weshalb man diesen Sport betreibt.

Allen Beiwohnenden und allen Supportern ein frohes Weihnachtsfest und vielen Dank. Auch für die Zeiten, in welchen es nicht so gut lief! Danke!

Es spielte: E i n e Mannschaft!!!

G. Wilhelm